Reflektieren mit der 5-Finger Methode

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Mit den fünf Fingern einer Hand kannst du qualitative Rückmeldungen zu Projekten oder Workshops einholen oder deine Wochenplanung verbessern.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Reflektieren mit der 5-Finger Methode
  2. So wendest du die 5-Finger Methode an
  3. Inhaltliches Feedback mit der 5-Finger Methode geben

 

Reflexion mit der 5-Finger Methode

Diese ganz einfache Reflexionsmethode hilft, einen raschen Überblick über die eigenen Erwartungen und Wünsche zu verschaffen. Im Sinne einer gesunden Psychohygiene eignet sich diese Methode auch für ein tägliches Ritual, mit dem du jeden Tag oder auch einen konkreten Termin (Workshop, etc.) reflektieren und abschließen kannst.

Ziel der Methode ist es, ganz ohne Stift und Papier einen schnellen Rückblick auf den Tag oder die Woche zu machen. Jeder Finger der Hand steht stellvertretend für eine Reflexionsfrage, die du dir stellen kannst. Du kannst diese Methode auch nutzen, um dir qualitative Feedback von deinen Kund:innen oder Kursteilnehmer:innen zu einem konkreten Projekt oder Kurs einzuholen.

 

So funktioniert die 5-Finger Reflexion

Suche dir einen konkreten Zeitrahmen aus (Tag, Woche, Workshop, ...) und beantworte selbst oder stelle deinen Kund:innen die folgenden fünf Fragen:

  • Daumen: Was war super?
  • Zeigefinger: Was war wichtig? (Erkenntnisse, Learnings)
  • Mittelfinger: Was war schwierig?
  • Ringfinger: Was habe ich für meine Beziehungen getan (privat & beruflich)?
  • Kleiner Finger: Was ist zu kurz gekommen?

 

 

Mit fünf Fingern inhaltliches Feedback geben

Feedback bedeutet oftmals eine quantitative Bewertung, zum Beispiel in Form von Schulnoten. Die Gründe, warum die Teilnehmer:innen einen Workshop oder einen Kurs mit einer bestimmten Note bewerten, sind aber meist nicht Teil des Feedbacks. Die Fragen der 5-Finger Methode sind bewusst offen gehalten und sprechen mehrere Dimensionen an. Die Trainer:innen erhalten so ein umfassenderes Feedback, als es durch standardisierte Fragebögen möglich wäre.

Die 5-Finger-Methode weist jedem Finger eine spezifische Frage zu:

  • Der Daumen gibt die Antwort auf die Frage: "Welche Inhalte haben mir besonders gut gefallen?"
  • Der Zeigefinger gibt Aufschluss darauf, was ist mir aufgefallen ist, ich gelernt habe oder was ich noch loswerden wollte.
  • Der Mittelfinger geht auf die Inhalte ein, die den Teilnehmer:innen nicht so gut gefallen haben.
  • Der Ringfinger zeigt Verbindungen an, die man mit dem Kurs verknüpft. Das können Inhalte, die dem Gelernten ähnlich sind, sein oder Kontexte, in denen man die neuen Informationen einsetzen kann. Hier kann man auch auf die Beziehungen eingehen, die sich ergeben haben, gestärkt oder gefährdet wurden.
  • Der kleine Finger steht für Inhalte, die in der Veranstaltung zu kurz gekommen sind, die die Teilnehmer:innen gerne ausführlicher behandelt hätten.

Als Trainer:in kannst du so am Ende eines Kurses qualitative Rückmeldungen abfragen und die Teilnehmer:innen entweder reihum, in Kleingruppen oder im Nachgang schriftlich befragen. Das 5-Finger-Feedback lässt sich mündlich oder schriftlich einholen. 

Im so-smart.club starten wir zum Beispiel Wochenplanung mit der 5-Finger Methode in der wöchentlichen LIVE Session. Dafür haben wir ein eigenes Arbeitsblatt entwickelt, auf dem du deine Antworten und Erkenntnisse notieren kannst.

 

Feedback annehmen und umsetzen

Egal ob du selbst deine Woche reflektierst oder deine Kund:innen um Feedback bittest, du kannst das Feedback nutzen und Konsequenzen daraus ziehen.

Das heißt nicht, dass du sofort dein ganzes Konzept überarbeiten oder gar verwerfen musst, wenn das Feedback nicht ausschließlich positiv ausfällt. Vielmehr solltest du dir zunächst einmal alle Kritikpunkte und Verbesserungsmöglichkeiten notieren. Bei Projekten oder Seminaren lässt du die Notizen danach am besten einige Tage liegen, bis du dich gedanklich ein wenig distanziert hast. Nur so ist eine konstruktive Auseinandersetzung mit der Kritik möglich. Mit der nötigen Distanz kannst du dir dann wichtige Änderungen überlegen, die in das nächste Seminar einfließen sollten. So entstehen Feedbackschleifen, durch die sich die Bildungsveranstaltung idealerweise ständig weiterentwickelt und verbessert.

Wendest du die Methode auf deine Wochenplanung oder als tägliches Reflexionsritual an, versuche dich auf einen konkreten Punkt zu konzentrieren, den du morgen oder in der nächsten Woche verbessern kannst. Hier ist wichtig, nicht alle verbesserungswürdigen Dinge auf einmal anzugehen, sonst kannst du nicht mehr nachvollziehen, welche Änderungen einen positiven (oder gar negativen) Effekt hatten. Gehe langsam und bedacht vor und passe deine Wochenplanung schrittweise an. So läufst du auch nicht Gefahr emotional und organisatorisch überwältigt zu werden.

 

Quelle:

Wir haben diese Methode in verschiedenen Seminaren gesehen und für wertvoll und gleichzeitig unterhaltsam befunden. Die konkreten Fragen haben wir von erwachsenenbildung.at übernommen.

 

Alternative Reflexions-Methoden:

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