Die Kraft des positiven inneren Dialogs

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Die Art und Weise wie wir mit uns selbst kommunizieren hat mehr Einfluss auf unser Denken und Handeln, als wir denken. Widersprüchliche Botschaften führen zu einem inneren Konflikt, verwirren uns und lassen uns wenig effektiv reagieren. Vor allem sehr autoritäre Sprache erhöht den Druck und lässt uns zwischen Gehorsam und Rebellion schwanken. Sogar, wenn die Botschaft von uns selbst kommt. Ein positiver innerer Dialog löst viele dieser inneren Konflikte.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Was unterscheidet Aufschieber:innen von Macher:innen?
  2. Fünf Zugänge zu einem positiven inneren Dialog
  3. Einen positiven inneren Dialog starten

 

Was unterscheidet Aufschieber:innen von Macher:innen?

Gerade wenn wir unsere eigenen Chefs sind, ist die Kommunikation mit uns selbst eine wichtige Variable, die über unsere Produktivität entscheidet. Genau wie beim Solo-Feedback, bei dem es darum geht, nicht zu streng mit sich selbst zu sein und sich hin und wieder auch einmal selbst zu loben, spielt der allgemeine innere Dialog eine entscheidende Rolle.

Die Kommunikation mit uns selbst ist stark geprägt davon, wie unsere Eltern mit uns kommuniziert haben, welche Glaubenssätze uns begleiten und wie wir über uns selbst denken.

Oft denken wir, es wäre motivierend, wenn wir uns auf autoritäre weise sagen „ich muss das tun“ oder „ich sollte das machen“. In Wahrheit steckt aber hinter beiden Aussagen ein Widerstand, eine Unfreiwilligkeit, die einen inneren Konflikt auslösen. „Ich muss das tun, obwohl ich gar nicht will / es mir schwer fällt / ich nicht weiß, wie ich das schaffen soll.“ Die Wortwahl impliziert, dass wir keine Wahl haben und etwas schreckliches passiert, wenn wir es nicht tun. Die Folge ist, dass wir doppelte Energie aufbringen müssen, um die Aufgabe zu erledigen. Einmal für die Aufgabe selbst und weiters um gegen den Unwillen anzukämpfen. Das erzeugt Stress und während wir versuchen den inneren Konflikt zu lösen und die Energie aufzubringen, prokrastinieren wir.

Genauso verhält es sich mit „Ich sollte das machen“ dahinter steckt oft eine Art Depression oder Resignation. Der Auslöser für diese Formulierung ist oft Unzufriedenheit, Frustration über die aktuelle Situation oder die Angst nicht gut genug zu sein. Auch mit der Wortwahl „sollte“ versuchen wir uns halbherzig zu motivieren, unsere Ziele zu erreichen. Die verborgenen Zweifel, fehlendes Selbstvertrauen und der ewige Vergleich mit anderen, bringen uns erneut in einen inneren Konflikt und lassen uns prokrastinieren.

Der Unterschied zwischen Aufschieber:innen und Macher:innen liegt teilweise in diesem inneren Dialog. Es geht darum, sich nicht seinem Schicksal zu fügen, sondern eine reife bzw. bewusste Entscheidung für oder gegen eine Handlung zu treffen. Das bedeutet nicht unbedingt, dass ich die Aufgabe lieben muss. Es bedeutet all die Energie in die Umsetzung zu stecken und nicht einen Teil an die innerliche Rebellion und die inneren Zweifel zu verlieren. Es geht um Commitment!

Es ist erstaunlich wie viel Energie frei wird, wenn man das Gefühl hat selbstbestimmt zu entscheiden, was man tut und was nicht. In dem Moment, wo du dich aktiv entscheidest, entsteht eine Kraft, die dich in die Umsetzung bringt.

 

Fünf Zugänge zu einem positiven inneren Dialog

  1. Tausche das Wort müssen gegen wählen. Müssen impliziert Unfreiwilligkeit und erzeugt automatisch einen inneren Widerstand. Es bringt dich in eine Opferrolle und rechtfertigt den Aufschub einer Aufgabe. Wenn du dich bewusst dafür entscheidest eine schwierige oder unliebsame Aufgabe zu machen, fühlst du dich mächtiger, verantwortlicher und akzeptierst eher, die einhergehenden Hürden.
  2. Der Fokus auf eine Deadline und den Druck etwas fertigzumachen, lähmt dich möglicherweise. Gerade bei großen Projekten scheint die Aufgabe oft unlösbar, wenn man zu weit in die Zukunft denkt. Plane zunächst das Projekt mit der Rückwärtsplanung oder einer ähnlichen Methode und konzentriere dich darauf, was du heute tun kannst. Denke nicht „Ich muss fertig werden“ sondern „Wo kann ich anfangen?“
  3. Genauso funktioniert dieses Prinzip auch mit dem Arbeitsaufwand von großen Aufgaben. Unabhängig von der Deadline lösen große Projekte das Gefühl aus, sie nicht (allein) stemmen zu können. Angst zu Versagen bremst die natürliche Motivation und Vorfreude auf ein Projekt, solange du nicht in kleinen handlungsorientierten Schritten arbeitest. Zerteile also jede große Aufgabe und starte Schritt für Schritt. Sage dir „Jeder noch so kleine Schritt bringt mich näher an mein Ziel.“
  4. Der Druck der Perfektion und die Vorstellung „ich muss perfekt sein“ zwingt uns ebenfalls häufig in die Knie. Die Angst vor Kritik oder der eigene Qualitätsanspruch sind keine guten Ratgeber. Sie sind der Inbegriff der Selbstkritik und hemmen unsere Kreativität und Tatkraft. Die Angst vor dem Versagen rechtfertigt die Fehler, die unweigerlich passieren, wenn du dich vergleichst und dir jede Menschlichkeit absprichst. Auch hier beeinflusst die Wortwahl deine Gedanken. „Ich gebe mein Bestes“ macht dich menschlich und lässt dich trotzdem nach dem besten Ergebnis streben.
  5. Der letzte Punkt beschäftigt sich mit der Verbissenheit, mit der wir ans Werk gehen. „Ich habe keine Zeit zu spielen.“ und „Wie stellst du dir das vor? Ich muss arbeiten.“ sind häufige Reaktionen auf Anfragen von Familie und Freunden. Als Standardreaktion führen sie zu sozialer Isolation und dem Gefühl das Leben zu verpassen. Da in Summe auch die Arbeit darunter leidet, solltest du die Antwort überdenken. Jedes Abendessen mit Freunden, Spiel mit Kindern und sportliche Event reduziert die Wahrscheinlichkeit für Prokrastination. Es steigert deinen Selbstwert und reduziert den inneren Widerstand gegen Arbeit. Du hast nicht mehr das Gefühl dich wehren zu müssen, machst einfach deine Arbeit und freust dich auf die nächste Auszeit mit deinen Lieben. „Ich nehme mir Zeit.“ ist die Antwort, die dich zufrieden und kein Stück weniger produktiv machen wird.

  

Einen positiven inneren Dialog starten

Ein schöner Zugang den positiven inneren Dialog zu üben ist der „Pep Talk“. Du kennst den Begriff vielleicht aus dem Sport oder Coaching Bereich. Ziel ist es das Selbstvertrauen und die Begeisterung einer Person zu steigern und Ängste zu entkräften. Meist findet der Pep Talk Backstage vor einem großen Auftritt oder in der Kabine vor einem wichtigen Spiel statt.

Der Pep Talk findet aber auch ganz automatisch im Alltag statt, wenn wir eine Person aus einem negativen Gedankenkarussell reißen und positives Denken fördern wollen. Du erinnerst dich bestimmt an so einen Pep Talk von dir selbst oder einen den du genießen durftest.

Nutze diese Methode auch für dich selbst, um den inneren Dialog mit dir zu fördern. Du kannst dich zum Beispiel jeden Morgen damit auf den Tag vorbereiten. Entscheide dich bewusst für oder gegen Aufgaben und freue dich auf freie Zeit ohne schlechtes Gewissen.

In dem Moment, wo du eine Aufgabe aus Überzeugung machst, fällt sie dir automatisch leichter und das Ergebnis wird deutlich besser sein.

Also go for it! Du schaffst das! Ich glaub an dich!

 

Quelle:

Den Input für diesen Tipp haben wir bei Neil A. Fiore in seinem Buch The Now Habit entdeckt.

 

Weiterführende Methoden:

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