Mehr Agilität mit Wenn-Dann-Plänen

entscheiden smarte wochenplanung umsetzen
Wenn-Dann-Pläne

 

Wir alle kennen jene Situationen in unsrem Arbeitsalltag, in denen unser Handeln unserer Planung entgegensteht und wir uns nicht erklären können, warum wir nicht konsequenter sindEin Grund ist, dass unser Plan immer wieder auf die Probe gestellt wird. Wenn-Dann-Pläne können dabei helfen, deine Vorhaben konsequenter umzusetzen.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Auslöser für ein bestimmtes Verhalten
  2. Agilität im Arbeitsalltag
  3. So steigerst du die Agilität durch Wenn-Dann-Pläne

 

Auslöser für ein bestimmtes Verhalten

Wann immer wir etwas Planen, egal ob es größere Ziele in ferner Zukunft sind oder unsere Aufgaben für die nächste Woche, gehen wir immer von einem konkreten Szenario aus. Doch das Leben ist nicht immer planbar. In der Wochenplanung haben wir auch schon öfter vom Mythos Motivation gesprochen. Die Herausforderung besteht darin, die Selbststeuerung auch in kritischen Situationen zu behalten und sich ein Verhaltens-Ziel zu setzen.

Wenn-Dann Pläne, sind eine Methode aus der Motivationsforschung, die dabei helfen soll, die gesetzten Ziele besser zu erreichen. Sie machen sich die Grundstruktur menschlichen Verhaltens zu Nutze, indem ein bestimmter Auslöser IMMER zu einem ganz bestimmten Verhalten führt.

Durch diese gezielte Verknüpfung von Auslöser und Handlung lassen sich positive Gewohnheiten etablieren und Routinen aufbauen, die dich bei der Zielerreichung unterstützen.

Diese Methode eignet sich auch für die Umsetzung und Einhaltung unserer Wochenplanung.

Die Wenn-Dann-Pläne agieren vor allem auf der Verhaltensebene. Der Fokus liegt nicht so sehr auf dem Ergebnis, sondern auf den Handlungen, die zum Ziel (den Wochenplan einzuhalten) führen. Gleichzeitig reagieren wir durch das Antizipieren möglicher Störfaktoren agiler auf Änderungen im Wochenplan.

 

Agilität im Arbeitsalltag

Jede Woche erstellen wir einen Wochenplan und hoffen, dass er hält. Doch wir wissen, dass das Leben nicht planbar ist und unser Plan immer wieder auf die Probe gestellt wird. Hier können die Wenn-Dann-Pläne gute Dienste erweisen, indem sie unsere Reaktion auf bestimmte externe oder innere Reize festlegen.

Sie fokussieren auf verschiedene Auslöser, die uns oder unseren Wochenplan ins Wanken bringen und legen jeweils eine konkrete Reaktion fest. Mit Wenn-Dann-Plänen überlegst dir, wie du auf diese Auslöser reagieren wirst. Diese Handlung bringt uns unserem Ziel näher und und lässt uns proaktiv auf Veränderungen zugehen. So kommst du in jedem Fall deinen Zielen schrittweise näher, umgehst schlechte Angewohnheiten und sparst (wie bei allen Routinen) Zeit und Nerven.

 

Hier einige Beispiele:

  • Immer, wenn ich mir einen Kaffee holen möchte, mache ich vorher die Aufgabe fertig, an der ich gerade arbeite.
  • Immer, wenn ich das Handy in die Hand nehme, schalte ich es in „Arbeitsmodus“. Das kann ein zuvor festgelegter Modus sein, in dem z.B. nur Telefonate durchgestellt werden.
  • Immer, wenn meine 30 Minuten E-Mail-Bearbeitung vorbei sind, schließe ich das E-Mail-Programm.
  • Immer, wenn ich eine Deep Work Aufgabe beginne, schalte ich mein Handy lautlos.
  • Immer, wenn eine neue wichtige Aufgabe reinkommt, streiche ich die unwichtigste Aufgabe auf meiner Prioritätenliste (und schiebe sie in die nächste Woche).
  • Immer, wenn ich eine Aufgabe erledigt habe, hake ich sie ab und notiere die Arbeitszeit.
  • Immer, wenn ich in den Feierabend gehe, mache ich die Detailplanung für den nächsten Tag.

Beispiele für Gesundheit und Freizeit:

  • Immer, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, dann ziehe ich meine Laufschuhe an und laufe los.
  • Immer, wenn ich Lust auf etwas Süßes habe, esse ich einen Apfel.

 

Mit einem Wenn-Dann-Plan koppelt man die Umsetzung an die Situation, behauptet Peter Gollwitzer, der Begründer dieser Methode. Die Situation löst das Zielverhalten aus und du brauchst wenig Willenskraft, um dich so zu verhalten, wie du es dir vorgenommen hast.

Ganz so einfach ist es leider nicht immer, aber mit ein paar Tricks lassen sich Wenn-Dann-Pläne gut in den Alltag integrieren. Denn, wenn der Plan klar und zielgerichtet ist, schöpfst du schnell das volle Potential der Wenn-Dann-Pläne aus.

 

So hältst du dich an Wenn-Dann-Pläne

1. Nimm dir nicht zu viel vor. Die Pläne sollen realistisch und im Alltag umsetzbar sein. „Wenn ich aufstehe, mache ich 100 Liegestütz“ ist kein realistisches Vorhaben für den Anfang.

2. Wenn-Dann-Pläne dürfen aus mehr als einem Trigger und einer Reaktion bestehen. Details können bei der Umsetzung helfen. Mach aus einem allgemeinen „Wenn ich am Nachmittag keinen Termin habe, mache ich Sport“ ein „Wenn ich mindestens zwei Stunden freie Zeit habe, fahre ich ins Fitnessstudio um für 60 Minuten zu trainieren.“

3. Es kann jedoch sinnvoll sein, verschiedene Pläne miteinander zu kombinieren. Das können z.B. Ketten-Reaktionen sein, wie „wenn ich eine Aufgabe fertig habe, hake ich sie auf der Liste ab und gehe im Anschluss 5 Minuten an die frische Luft.“

4. Mach KEINE Ausnahmen. Hast du die Wenn-Dann-Formel aufgestellt, musst du dich IMMER daran halten. Sonst entstehen keine positiven Gewohnheiten und der Effekt geht verloren. Das Ganze soll ein „no brainer“ werden – also eine Handlung, die ohne Nachdenken immer auf den Reiz folgt. 

5. Solltest du deine rebellische Ader ans Aufgeben denken, erinnere dich daran, was du damit eigentlich erreichen möchtest. Nicht die Handlung ist das Ziel, sondern das, was du langfristig damit erreichst.

6. Für die Hartnäckigen gibt es noch die Möglichkeit eine Konsequenz einzubauen. Du kannst zum Beispiel jedes Mal, wenn du die Handlung nicht ausführst, 50 Cent in eine Spardose werfen und es für einen guten Zweck spenden. Oder jedes Mal 10 Kniebeugen machen, wenn du doch etwas Süßes statt Obst gegessen hast. Überlege dir eine Konsequenz, die zum Ziel passt und realistisch ist.

 

Quelle:

Bekannt wurde das Konzept der Wenn-Dann-Pläne unter dem Begriff „Implementation Intentions“ durch den Psychologen Peter M. Gollwitzer. Er sprach davon, dass der Wenn-Dann-Plan zu einer spontanen "ad-hoc-Gewohnheit" führt. Mittlerweile wurde die Effektivität der Implementation Intentions für das Erreichen eines Ziels in zahlreichen Studien bestätigt.

 

Weiterführende Methoden:

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