Kreativität durch Routinen fördern

fokussieren routine umsetzen

  

Wir haben täglich Dutzende Aufgaben zu erledigen. Jede einzelne Aufgabe kostet Energie. Zu den sich wiederholenden Aufgaben kommen auch noch Tätigkeiten, die neu sind oder selten vorkommen. Doch für sie fehlt uns an einem langen Arbeitstag oft die Energie.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Routinen schaffen Freiraum für Kreativität
  2. 4 Schritt zum Aufbau neuer Routinen
  3. Gewohnheiten bestimmen unsere Identität

 

Routinen schaffen Freiraum für Kreativität

Eine Routine ist eine Handlung, die durch mehrfaches Wiederholen unbewusst abläuft. Sie ist eine bestimmte Tätigkeit, die wir sicher, schnell und ohne viel zu überlegen auszuführen können. Routinen helfen unserem Gehirn, sich wiederholende Aufgaben mit wenig Aufwand zu lösen und so wertvolle Zeit und Energie zu sparen.

Gekennzeichnet ist eine Routine durch einen eindeutigen Reiz (Trigger), der jedes Mal die gleiche Handlung auslöst. Beim Aufbau von Routinen ist es außerdem wesentlich, die Tätigkeit attraktiv zu gestalten und sich bei erfolgreicher Durchführung zu belohnen.

Einige unserer Tätigkeiten im Laufe einer typischen Arbeitswoche lassen sich zu Routinen ausgestalten. Dazu muss lediglich die Ausführung dieser Tätigkeit in einen klaren immer gleichen Arbeitsablauf integriert werden.

Die Einführung neuer Routinen braucht zwar etwas Zeit, aber mit dem passenden Mindset schaffst du damit letztlich Freiraum für Kreativität, arbeitest sich wiederholende Arbeitsprozesse schneller ab und gehst entspannter in den Feierabend

 

Die wunderbarste Routine im so-smart.club ist unsere wöchentliche LIVE Session, in der wir gemeinsam mit unseren Clubmitgliedern die Woche planen und reflektieren. Der Ablauf ist immer gleich, damit wir den geistigen Freiraum haben, den Fokus auf unterschiedliche Planungsdetails zu legen. Aber auch andere Aufgaben, wie die Kernaktivitäten deiner Arbeit oder E-Mail-Bearbeitung lassen sich zu Routinen umbauen.

 

Vier Schritte zum Aufbau neuer Routinen

Der Aufbau jeder Routine lässt sich auf eine Feedbackschleife aus 4 Schritten zurückführen:  Auslösereiz, Verlangen, Reaktion und Belohnung.

  1. Suche einen offensichtlichen Auslösereiz. Das kann beispielsweise ein bestimmter Zeitpunkt sein. Freitagmorgen für die Wochenplanung oder –reflexion. Jeden Montag einen Newsletter zu schreiben.
  2. Überlege, was macht die Routine attraktiv? Um den inneren Schweinehund zu überwinden, hilft es sich das Ziel der neuen Routine immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Das Gefühl die Aufgaben der nächsten Woche durchgeplant zu haben oder der Newsletter, der gut geschrieben ist und zum geplanten Zeitpunkt deine Leser:innen erreicht.
  3. Gestalte den Ablauf so einfach und klar wie möglich. Je komplexer der Ablauf ist, desto mehr sträubt sich unser Gehirn dagegen. Mach die Handlung für dich und dein Gehirn so einfach wie möglich. Verwende z.B. immer die gleiche Reflexionsmethode. Überlege dir einen klaren Arbeitsablauf dieser Tätigkeit. Lege die Abfolge der Arbeitsschritte fest und ändere sie nur, wenn die Reihenfolge nicht für dich funktioniert.
  4. Achte darauf, dass die Routine dich zufrieden macht. Belohne dich vor allem im Aufbau der Routine direkt danach mit einem guten Kaffee oder genieße bewusst die freie Zeit, die du gewonnen hast. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du dran bleibst.

 

 

Gewohnheiten bestimmen unsere Identität

Wenn dein Büro unordentlich ist und du darin nicht gut arbeiten kannst, könntest du dir vornehmen das Büro aufzuräumen. Vielleicht nicht alles auf einmal, aber sagen wir jeden Tag eine Schublade oder Ecke des Zimmers. Wenn du dich dazu motivieren kannst, sieht es danach ordentlich aus. Wenn du aber weiterhin alles nur irgendwo hinlegst, anstatt es ordentlich wegzuräumen, wird es bald wieder so aussehen wie vorher. Du hast dich nämlich lediglich mit dem Symptom beschäftigt, anstatt dich mit der Ursache zu befassen. Ein Erfolg stellt sich nur kurzfristig ein und du fragst dich, ob es die Mühe überhaupt wert war. Eine solche zielorientierte Denkweise führt schnell zu einem Jo-Jo-Effekt (wie beispielweise nach einer Diät). Probleme sollten besser auf der Systemebene angegangen werden. Dann stimmen die Ergebnisse automatisch.

Selbst, wenn wir uns wirklich bemühen, halten wir neue Verhaltensweisen oft nicht länger als ein paar Tage durch. Doch warum scheinen uns Routinen, wie tägliche Bewegung, Meditieren oder Morgenrituale nur für ein paar Tage sinnvoll und werden uns dann lästig, während wir schlechte Angewohnheiten, wie zu viel Fernsehen, Rauchen oder ungesunde Ernährung einfach nicht mehr loswerden? 

 

Ein kurzer Ausflug in die Neurologie

Wenn möglich geht unser Gehirn den Weg des geringsten Widerstandes und macht alles wie bisher. Wir nutzen also ausgebaute Nervenbahnen häufiger. Erst wenn eine Handlung eingeübt ist, also oft wiederholt wurde, werden die entsprechenden Nervenbahnen verstärkt und der Energieaufwand für eine Handlung sinkt.

Wenn wir eine Handlung gerne tun oder die Belohnung groß oder besonders erstrebenswert ist, lassen sich neue Routinen deutlich schneller und leichter aufbauen. Sobald wir eine Reihe sinnvoller Routinen aufgebaut haben, wird jede Menge Energie für andere vor allem kreative Prozesse frei.

Wer smart arbeiten will, sollte sich Routinen aufbauen, die langfristig den Arbeitsalltag erleichtern.

Routinen schaffen also letztlich einen kreativen Freiraum, weil dein Gehirn dafür viel weniger Energie verbraucht, als für spontane und unvorhergesehene Handlungen. Diesen Effekt können wir gezielt für uns nutzen.

Schon kleine Routinen helfen dir dabei, bestimmte sich wiederholende Arbeitsprozesse schneller abzuarbeiten und sparen letztlich viel wertvolle Zeit. Anfangs wirken solche kleine Routinen oft unbedeutend, doch aufeinander aufbauend, können sie mit der Zeit viel bewirken.

 

Drei Ebenen der Verhaltensänderung

Wichtig ist jedoch, dass wir die Veränderung auf der richtigen Ebene angehen. Es gibt insgesamt drei Ebenen der Verhaltensänderung. Gehen wir die Änderung auf der falschen Ebene an, wird es nochmal deutlich schwerer langfristige Änderungen zu erzielen.

Wir können wie schon erwähnt Ergebnisse ändern (und uns zum Aufräumen, Abnehmen etc. zwingen), wir können auch die Systeme anpassen (Trainingsplan ändern, Ablagesystem optimieren). Oder aber wir ändern unsere Überzeugungen.

„Um das Beste aus uns zu machen, müssen wir ständig an unseren Überzeugungen arbeiten. Mit jeder Handlung bestimmten wir darüber, welche Art von Mensch wir werden wollen.“  James Clear

Resultate sind das, was wir erreichen. Prozesse sind das, was wir tun. Die Identität ist das, was wir glauben. Und hier liegt der Schlüssel zum Erfolg. Konzentriere dich nicht darauf, was du erreichen willst, sondern darauf wer du werden möchtest.

 

Hinter jedem Handlungssystem, jeder Routine, steckt ein System von Überzeugungen.

Ein Verhalten, das nicht mit dem Selbst vereinbar ist, kann nicht von Dauer sein. Du kannst dir eine bessere Gesundheit wünschen, aber wenn die Bequemlichkeit wichtiger bleibt als der Erfolg, wirst du lieber entspannen statt trainieren. Gewohnheiten lassen sich nur ändern, wenn die grundlegenden Überzeugungen angepasst werden.

Wir arbeiten also stets auf unser Idealbild hin und richten unseren Weg danach aus. Je stolzer wir auf einen Aspekt unserer Identität sind, desto größer die Motivation, die damit verbundenen Routinen beizubehalten. Wer ständig Komplimente für seine gute Figur bekommt, wird nicht aufhören zu trainieren. Wer durch seine gut strukturierte Arbeitsplanung viel Freizeit hat, wird sein System nicht über den Haufen werfen. Sobald der Stolz ins Spiel kommt, setzen sie alles daran, um ihre Routinen beizubehalten.

Eine echte Verhaltensänderung ist eine Änderung der Identität. Wir können eine Routine aus einer Motivation heraus anfangen, aber dauerhaft behalten werden wir sie nur dann, wenn sie Teil unserer Identität wird. Doch das gelingt natürlich nicht über Nacht. Im Weg stehen uns dabei Normen, denen wir blind folgen und die mit unserer Identität verknüpft sind (z.B. „Ich bin halt einfach unordentlich.“). Wir müssen daran glauben, dass wir dieser Mensch, der wir sein möchten, auch werden können. Und dafür ist es nötig mit schlechten Glaubenssätzen auszuräumen.

„Gewohnheiten sind nicht deshalb so wichtig, weil sie zu besseren Ergebnissen führen (obwohl das möglich ist), sondern weil sie verändern können, wie Sie sich selbst sehen.“  James Clear

Jede Überzeugung, auch das Selbstbild, wird durch Erfahrung erlernt und konditioniert. Selbstbild und Idealbild decken sich aufgrund unserer Erfahrungen oft nicht. Eine Veränderung ist nur möglich, wenn man etwas verlernt. Um sich selbst zu optimieren, muss man ständig an seinen Überzeugungen arbeiten, seine Identität verbessern und ausbauen.

Das Wort Identität stammt aus dem Lateinischen und bedeutet sinngemäß „wiederholtes Sein“. Je häufiger wir also ein Verhalten wiederholen, desto mehr stärken wir die mit diesem Verhalten verbundene Identität.

Wir vollziehen mit der Routine, jedem Schritt und jedem Tag also eine Mikroevolution unseres Ichs. Mit jeder neuen Routine steigt das Selbstvertrauen, die Person zu werden, die man sein möchte.

 

Quelle

Die vier Schritte zum Aufbau besserer Gewohnheiten und die Inhalte aus dem Text, wie Gewohnheiten unsere Identität bestimmen stammen aus dem Buch „Die 1% Methode“ von James Clear. Der Inhalt des Buches handelt von der maximalen Wirkung durch minimale Veränderung und fokussiert vor allem auf die Änderung bereits bestehender Gewohnheiten.

Auch Charles Duhigg beschreibt in „Die Macht der Gewohnheit“ warum wir tun, was wir tun. Er konzentriert sich hauptsächlich auf die biologischen Hintergründe und die Struktur von Gewohnheiten.

 

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