Die Komfortzone wie einen Muskel dehnen

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Raus aus der Box

  

Wir alle haben irgendein Thema, bei dem wir immer wieder einen Rückzieher machen und auf Nummer sicher gehen. Sei es Vorträge zu halten, neue Kund:innen anzuwerben oder sich überhaupt selbstständig zu machen. Unsere Komfortzone zu verlassen und Neues zu entdecken, ist unbequem, aber nötig, um geistig flexibel und selbstwirksam zu bleiben.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Mit Mut aus der Komfortzone
  2. Dehne die Komfortzone regelmäßig
  3. 3 konkrete Übungen

 

Mit Mut aus der Komfortzone

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Je öfter wir eine Handlung ausgeführt haben, desto dicker sind die Nervenstränge in unserem Gehirn, die für diesen Ablauf nötig sind. Veränderungen hingegen kosten viel Energie und bedeuteten evolutionsbiologisch Gefahr, gefressen zu werden.

Das sind zwei sehr gute Gründe, warum wir unsere Komfortzone selten verlassen und auf unseren gewohnten Pfaden bleiben. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass wir aus Angst vor dem Ungewissen sehr viel Unzufriedenheit ertragen, bevor wir eine Änderung vornehmen.

Das geht so weit, dass wir nur schwer aus unseren antrainierten Verhaltensmustern ausbrechen können, auch wenn wir die Notwendigkeit einer Anpassung bereits erkennen. Fakt ist aber, dass hinter Veränderungen großes Potential steckt. Viele Spezies wären bereits ausgestorben, wenn nicht ein Vertreter mutig eine neue Frucht gegessen oder neue Orte erkundet hätte, so auch der Mensch.

„Raus aus der Box“ beschreibt eine Reihe von Übungen, die dich ermutigen, öfter etwas Neues zu probieren und deine Komfortzone auszudehnen. Das macht sich direkt im Alltag und in deiner Wochenplanung bezahlt.

 

Dehne die Komfortzone regelmäßig

Es ist sehr wichtig, dass wir uns jederzeit in unsere Komfortzone zurückziehen können, um unserem Gehirn eine wohlverdiente Pause zu gönnen. Doch ähnlich, wie unsere Muskulatur schrumpft die Komfortzone langsam, wenn wir sie nicht ab und zu trainieren und etwas dehnen. Das macht sich meist zwar erst im Alter richtig negativ bemerkbar, aber es schränkt schon jetzt deine Selbstwirksamkeit ein und nimmt dir deine geistige Flexibilität.

Gerade, wenn es um Dinge geht, die uns wirklich schwerfallen und uns überhaupt nicht liegen, verlassen wir die Komfortzone natürlich nur unter vorgehaltener Waffe. Verständlich, denn gegen Ängste und Unbehagen anzukämpfen funktioniert nicht einfach über Nacht.

Untersuchungen an Kindern zeigen laut Tatjana Reichhart, der Autorin des Buches „Das Prinzip Selbstfürsorge“, allerdings eindeutig, dass die Selbstwirksamkeit durch kleine „Stressimpfungen“ steigt.

Sie schreibt darüber folgendes: „Mit „Stressimpfungen“ ist gemeint, dass Kinder zumutbaren Stressoren und Herausforderungen ausgesetzt sein müssen, um Bewältigungsstrategien zu erlernen und um zu erfahren, dass ihr aktives Handeln beispielsweise die Lösung eines Problems bewirken kann. Kinder, die überaus beschützt aufwachsen, die sich kaum mit den Widrigkeiten des Lebens und „außerplanmäßigen“ Situationen auseinandersetzen müssen, können im späteren Leben schlechter mit Krisen und Herausforderungen umgehen.

Auch als Erwachsene macht es Sinn sich regelmäßig und bewusst aus der Komfortzone herauszubewegen, um sich so besser auf Herausforderungen vorzubereiten und zu merken, wie viel Handlungsspielraum wir eigentlich haben.

Am besten ist es mit kleinen Übungen anzufangen, die Komfortzone etwas zu stretchen und langsam etwas mutiger zu werden.

 

Drei konkrete Übungen die eigene Komfortzone zu verlassen

1. Kleine Veränderungen im Alltag. Wir bauen im Alltag wertvolle Routinen auf, die uns Energie sparen, aber auch unflexibel machen. Bereits kleine Veränderungen des Gewohnten irritieren oder stören uns. Wenn wir nicht aufpassen und diese Handlungsmuster hin und wieder aufbrechen, werden wir zu Pedanten und können uns über „falsch herum“ hängende Klopapierrollen oder offene Zahnpastatuben richtig aufregen. Diese kleinen Muster selbst manchmal zu durchbrechen, befreit uns ein Stück weit von diesen inneren Zwängen.

2. Neues ausprobieren. Im so-smart.club stellen wir jede Woche eine neue Methode zum Thema Zeit- und Selbstmanagement bzw. Selbstwirksamkeit vor. Ziel ist es einerseits, dass du möglichst viele Methode kennst einen Wochenplan zu erstellen, der all deine Bedürfnisse berücksichtigt und gleichzeitig deine Produktivität steigert. Auf der anderen Seite drängen wir unsere Clubmitglieder durch das Ausprobieren neuer Methode auch dazu, ihre Komfortzone zu verlassen und bestehende Arbeitsabläufe mutig in Frage zu stellen.

   

3. Verrücktheiten ausdenken. Wer nun noch einen Schritt weitergehen möchte, weil er/sie einen Traum hat, der ungreifbar erscheint, oder es nicht einmal wagt außerhalb der Norm zu denken. Der oder die sollte sich erlauben einmal groß zu träumen. Es ist nicht nötig sofort zur Pippi Langstrumpf zu werden oder allein eine Rucksackreise anzutreten, wenn schon kleine mutige Schritte undenkbar scheinen. Es geht darum sich langsam anzunähern. Überlege, wozu dir der Mut fehlt, und mache Babysteps. Du hast Angst unangenehm aufzufallen? Zieh ein buntes Shirt zu einem Meeting an und schau, was passiert. Du möchtest Vorträge halten, sprichst aber nicht gern vor Menschen? Sprich laut mit deinem Spiegelbild. Lade Freunde ein, zeige ihnen deine Urlaubsfotos und sprich dazu.

Die Möglichkeiten deine Komfortzone zu dehnen sind unendlich. Wichtig ist nur, mit deinen Grenzen zu spielen und deine Komfortzone nicht schrumpfen zu lassen, während du dir tatenlos Sorgen machst, dass du deine Träume nie erreichst.

 

Quelle:

Tatjana Reichhart. Das Prinzip Selbstfürsorge: Wie wir Verantwortung für uns übernehmen und gelassen und frei leben. Roadmap für den Alltag (GermanEdition) Kösel-Verlag

 

Weiterführende Methoden:

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