Wer Ja sagt, sagt zu etwas anderem Nein

entscheiden fokussieren priorisieren selbstfĂźrsorge
Die Ja=Nein Regel

 

Wir alle kommen immer wieder einmal in die Situation, uns mehr vorgenommen zu haben, als wir schaffen können. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, wie das E-Mail, das wir noch kurz beantworten, bevor wir zu der Verabredung gehen, für die wir ohnehin schon spät dran sind. Oft sind solche Kleinigkeiten aber auch die Vorboten für einen scheiternden Wochenplan.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Entscheidungen während der Umsetzung
  2. Ohne Kompromisse geht es nicht
  3. Du triffst immer eine Entscheidungen: Die Ja=Nein Regel
  4. Ist es kein definitives JA, entscheide dich für NEIN 

 

Entscheidungen während der Umsetzung

Jeden Freitag geben wir uns Mühe, die kommende Woche zu planen, sowie alle Aufgaben und Termine unter einen Hut zu bekommen. Wir machen einen Schritt zurück und treffen die notwendigen Planungsentscheidungen, um bei der Umsetzung nicht mehr viel Nachdenken zu müssen. Das bewahrt uns größtenteils vor Prokrastination und gibt uns die Kontrolle über unsere Zeit.

Doch meist dauert es nicht lange, bis etwas unvorhergesehenes passiert. Ein Projekt wird dir angeboten, ein Kundentermin dauert länger, usw. Für Verzögerungen in der Umsetzung deines Plans haben wir bei der Planung die Möglichkeit Hot Seats zu vergeben. Das sind jene Aufgaben, die rausfliegen, sobald die Zeit knapp wird.

Was wir aber nicht schon bei der Planung berücksichtigen können, sind die neuen Aufgaben, Angebote oder Gelegenheiten, die sich uns bieten. Einfach wäre es zu sagen, ich bleibe bei meinem Plan und ändere den Kurs nicht. So verpasst du aber vielleicht eine großartige Chance, die dein Leben einfacher, besser macht. Es bleibt dir also nicht anderes übrig als offen zu bleiben und im Falle einer Anfrage abzuwägen, wofür du dich entscheidest.

Diese Entscheidungen während der Woche starten im Kleinen, wenn eine Aufgabe länger dauert als geplant und du deinen Wochenplan entweder fortführst (und somit die Aufgabe unterbrichst) oder den Wochenplan adaptierst (und die Aufgabe erledigst).

Die zweite Art von Umsetzungsentscheidung ist die, wenn neue Aufgaben dazukommen und die dich dafür oder dagegen entscheiden musst. Da wird es ein wenig komplexer. Denn auch wenn du die Entscheidung nicht bewusst triffst, triffst du indirekt eine Entscheidung.

 

Ohne Kompromisse geht es nicht

Den Tag mit Aufgaben zu füllen, für die wir zu wenig Zeit haben oder alle Kundenanfragen anzunehmen, weil das Geld gerade knapp ist, und dadurch die Realität von Kompromissen zu missachten, ist nicht nur eine verheerende Business Strategie – es kann auch eine gefährliche Lebens-Strategie sein. Denn irgendwer oder -was bleibt immer auf der Strecke.

Steht die Arbeit immer an erster Stelle und wir kommen unpünktlich zu Verabredungen, wird sich das auf unser Sozialleben auswirken. Nehmen wir alle Projekte an, statt in einem Bereich unsere Expertise auszubauen, wird unsere Arbeit immer mittelmäßig bleiben.

Die Welt besteht aus Kompromissen, beruflich und privat. Denn wenn wir zu einer Sache Ja sagen, sagen wir automatisch zu anderen Dingen Nein. Ob wir diese Entscheidung bewusst treffen oder ob sie für uns getroffen wird, liegt in unsrer Hand.

Es kann nur eine Priorität geben. Wer die Kriterien für eine wertezentrierte Entscheidung für sich bewusst festlegt, kann Kompromisse schließen, die die Chance erhöhen, das angestrebtes Ziel zu erreichen. Wer aber schon im Kleinen anfängt sein Schicksal in die Hände des Zufalls oder anderer zu legen, muss eventuell demnächst zu einer tollen Gelegenheit Nein sagen, weil kein Handlungsspielraum mehr bleibt.

Am besten ist es, Kriterien festzulegen, nach denen du bewusste Entscheidungen triffst, um künftig klar zu erkennen, welche Kompromisse du dafür eingehst. 

 

Die Ja = Nein Regel

Ein Grund, warum manche Menschen in die Falle, alles schaffen zu wollen, tappen ist, dass wir Angst haben etwas zu verpassen. Die Optionen werden immer mehr, doch die zur Verfügung stehende Zeit bleibt gleich. Wir wollen überall dabei sein und haben immer mehr Schwierigkeiten, uns festzulegen.

Die FOMO (fear of missing out) und der evolutionär bedingte Wunsch, in die Gruppe integriert und angesehen zu sein, führt dazu, dass wir nicht Nein sagen können. Die Folge davon ist Überarbeitung, fehlende Integrität und Mittelmäßigkeit. Nichts davon würden wir freiwillig wählen.

Jede Entscheidung, die wir nicht bewusst treffen, wird uns auf die eine oder andere Art abgenommen. Damit müssen wir dann leben. Um das zu verhindern, müssen wir manchmal harte Entscheidungen treffen. Und davor drücken wir uns gerne und sagen Ja zu jeder Gelegenheit, die sich uns bietet. Fragen wir aber erfolgreiche Unternehmer:innen, bleibt uns keine andere Wahl, als Kompromisse einzugehen und bewusster Entscheidungen zu treffen.

 

Ist es kein definitives JA, entscheide dich für NEIN

Wir haben im Rahmen unserer Wochenplanung schon einige Missverständnisse aufgelöst und festgestellt, dass wir für eine idealen Wochenplanung uns auf das Wesentliche konzentrieren müssen.

Mach dir bewusst, dass du nicht einfach für ein Projekt oder eine Aufgabe entscheidest, sondern immer zwischen mindestens zwei Dingen abwägen musst. Arbeitest du heute länger, kommt der Sport zu kurz oder die Familienzeit wird verkürzt.

Es klappt also sowieso nicht, es allen recht machen zu wollen. Deshalb solltest du unbedingt deine eignen Standards für ein zufriedenes Leben setzen und diese Kriterien für deine Entscheidungen heranziehen.

Der einfachste Zugang, sich voll auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren ist, ALLES auszuschließen, was nicht absolute Begeisterung auslöst. Derek Sivers empfiehlt, um selektiver zu entscheiden, in seinem TED Talk „No more yes. It’s either HELL YEAH! Or No”. Dieser Maßstab birgt zwar einige Gefahren, ist aber ein guter Anhaltspunkt. Wenn du dir deine Werte und Mindestkriterien für eine erfolgreiche Woche oder gar ein erfolgreiches Leben überlegst, kannst du sie als Entscheidungshelfer nutzen. Jede Anfrage, die nicht deinen Kriterien entspricht, wird abgelehnt.

So verhinderst du ein Abwägen von mittelmäßigen Ideen, Projekte, etc. und konzentrierst dich auf die besten Optionen. Dafür musst du aber definitiv Kompromisse eingehen und scheinbar gute Gelegenheiten ablehnen, um dich nur auf die besten Optionen zu konzentrieren.

Überlege also zunächst, was dir wirklich wichtig ist und lege aufgrund dessen deine Kriterien fest. Oft fällt es leichter festzulegen, was man gar nicht möchte. Daraus kannst du dann umgekehrt ein Mindestkriterium formulieren.

 

Quelle:

Dieser Smart Tipp setzt sich aus den Erkenntnissen des Buches „Essentialismus. Die konsequente Such nach Weniger. Ein neuer Minimalismus erobert die Welt“ von Greg McKeown, 5.Auflage aus dem Jahr 2021, zusammen.

 

Weiterführende Methoden:

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