Entscheidungen bewusst treffen und umsetzen

entscheiden mindset umsetzen

 

Wir beschäftigen uns im so-smart.club viel mit dem Thema Zeitmanagement. Doch was bedeutet das eigentlich? Wir haben alle nur 24h pro Tag oder eine bestimmte Anzahl an Stunden, die wir arbeiten können. Eigentlich geht es also um Selbstmanagement, denn Zeit haben wir alle gleich viel zu Verfügung. Es geht darum, den eigenen Arbeitsalltag bewusst in die Hand zu nehmen, um Planung, Organisation, Motivation und Zielsetzung.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie wir Entscheidungen treffen
  2. Warum uns Entscheidungen schwerfallen
  3. Umsetzen von Entscheidungen

 

Wie wir Entscheidungen treffen

Selbstmanagement umfasst die folgenden Punkte: sich selbst besser zu organisieren, sich schon morgens einen Überblick zu verschaffen, seine Aufgaben zu planen, zu priorisieren und natürlich über den Tag motiviert zu bleiben. Kein leichtes Unterfangen.

Wir glauben, dass es im Selbstmanagement vor allem darum geht, bessere Entscheidungen zu treffen. Das allerdings ist harte Arbeit. Rund 20.000 Entscheidungen treffen wir täglich, die meisten davon binnen Sekunden. Das macht diese erstens nicht gerade leichter und zweitens tückisch.

Das betrifft auch die Wochenplanung. Unser Ziel ist es Energie zu sparen und leichter Entscheidungen zu treffen. Dazu gehören kleine Entscheidungen, wie mit welcher Aufgabe ich in den Tag starte. Oder noch kleiner, welchen Coffee to go ich nehme. Mittlere Entscheidungen sind zum Beispiel die Wahl eines Newsletter Anbieters oder welchen Socialmedia Kanal bespiele ich. Und dann gibt es noch große Entscheidungen, wie welche Projekte nehme ich an. Nehme ich einen Mitarbeiter auf? Miete ich ein Büro an? Usw.

Eine Entscheidung kann ich erst treffen, wenn ich überhaupt eine Wahl habe. Doch zu viele Optionen lassen und verzweifeln oder gar keine Entscheidung treffen.

 

Das Marmeladen Dilemma

Professor Sheena Iyengar, Verhaltensökonomin mit dem Spezialgebiet Entscheidungsfindung hat in einem Supermarkt einen Verkaufstisch aufgebaut, auf dem sie 6 Marmeladengläser präsentierte. Die Kund:innen konnten eine der 6 Marmeladesorten wählen. Dann hat sie das Experiment noch einmal mit einer größeren Auswahl durchgeführt. Vor dem Tisch mit den 24 Gläser sind deutlich mehr Leute stehen geblieben, aber deutlich weniger haben gekauft. Mit 6 Gläsern haben 13 % tatsächlich ein Glas Marmelade gekauft, bei der Variante mit 24 Gläser waren es nur 3 %. Warum ist das so?   

Je mehr Optionen wir haben, desto schwerer tun wir uns beim Entscheiden. Es kommt auf die richtige Anzahl an Optionen an. Habe ich zu wenig, oder die falschen Optionen, wir die Qualität meiner Entscheidung leiden. Habe ich zu viele Optionen werde ich nur schwer zu keiner Entscheidung kommen.

 

Kleine Entscheidungen treffen

Wir treffen täglich viele kleine Entscheidungen, die meist nicht wichtig genug sind, um sie lange zu durchzudenken. Dennoch wägen wir unterbewusst unsere Optionen ab und das kostet letzten Endes wertvolle Energie.

Durch Routinen können wir die Anzahl der Entscheidungen pro Tag reduzieren, da sie weniger Energie kosten und fast wie von selbst ablaufen.

Unser Smart Tipp Routinen aufbauen erklärt ausführlich, wie du durch Routinen deinen Tag besser strukturierst. Doch Routinen nehmen dir auch viele kleine Entscheidungen des Alltags ab.

Falls du noch keine Routinen hast oder dir schwer damit tust, erstelle zunächst ein Aktivitäten Logbuch, um deine Energiefresser zu identifizieren und um geeignete Routinen zu erkennen. Mit dem Logbuch trackst du die Tätigkeiten, die dir Energie bringen oder kosten.

 

Mittlere Entscheidungen treffen

Für etwas größere Entscheidungen schauen wir uns zunächst einen typischen Entscheidungsprozess an. Sobald es verschiedenen Optionen abzuwägen gibt, um eine gute Entscheidung zu treffen, macht es Sinn sich etwas Zeit zu nehmen. Solche Entscheidungen treffen wir nicht mehr jeden Tag und sie beeinflussen unsere Arbeit langfristiger. Wir sollten sie systematisch angehen.

Ein typischer Entscheidungsprozess sieht folgendermaßen aus:

  1.  Frage und wichtige Kriterien festlegen
  2.  Optionen sammeln
  3.  Optionen eingrenzen (Pro/Contra Liste oder Entscheidungsmatrix)
  4.  Zeitlimit setzen
  5.  Entscheiden

Doch manche Entscheidungen fallen uns trotz Entscheidungshelfern besonders schwer. Hier gilt es die richtige Mischung aus Wissen und Bauchgefühl für deine nächste Entscheidung zu finden.

 

 

Warum uns Entscheidungen schwerfallen

Je komplexer die Entscheidungen werden und je mehr wir das Gefühl haben, dass sie unser Leben beeinflussen, desto schwerer fallen sie uns.

Allerdings sind mittlere Entscheidungen (wie einen Newsletter-Anbieter zu wählen) oft noch schwerer zu treffen als große Entscheidungen. Das liegt unter anderem daran, dass wir bei großen Entscheidungen einem inneren Kompass folgen und sie intuitiv treffen. Dann wissen wir oft viel deutlicher, was uns wichtig ist. Doch Klarheit über die eigenen Prioritäten und Werte ist die Basis für jede Entscheidung.

 

Mittlere vs. Große Entscheidungen

Mittlere Entscheidungen sind außerdem mitunter beliebiger, weil sie nicht unser ganzes Leben beeinflussen. Denn, ob ich Mailchimp oder Mailerlite als Newsletter Anbieter wähle, ist letztendlich „egal“ oder zumindest beeinflusst es unser Leben nur minimal. Doch das müssen wir uns oft erst bewusst machen, bevor wir eine gute Entscheidung treffen können.

Hier helfen einerseits die genannten Methoden, um deine Optionen rational abzuwägen (Pro/Contra Liste oder Entscheidungsmatrix). Anderseits hilft es den inneren Kompass auch für mittlere Entscheidungen zu schärfen.

 

Werte und Lebensziele als Basis für Entscheidungen

Im Gegensatz zu den kleinen Entscheidungen, die wir nach unserem Bauchgefühl treffen, macht es Sinn größere Entscheidungen zunächst rational anzugehen und mit den unseren Werten und Lebenszielen abzugleichen.

Das klingt bei der Wahl eines Newsletter Anbieters vollkommen übertrieben. Wenn dir aber Nachhaltigkeit und Regionalität, sowie Kundennähe wichtig ist, kannst du große amerikanische Unternehmen wie Mailchimp schon von Vornherein ausschließen. So grenzt du deine Optionen automatisch ein.

Vor größeren Entscheidungen empfehlen wir auf jeden Fall tiefer zu gehen und deine Werte und Lebensziele mit einzubeziehen.

Lege zunächst deine Werte fest, mit denen du deine Entscheidungen abgleichen kannst. Auch die „Big 5 for Life“ sind eine probate Methode. Frage dich „Hilft mir die Entscheidung meine Big 5 zu erreichen?“

Wenn es dir dann noch immer schwer fällt zu entscheiden, nimm einen 5 –Jahres Horizont und erstelle verschiedene Szenarien, einen sogenannten Odyseeplan.

Das alles schärft unseren inneren Kompass. Achte bei Entscheidungen unbedingt auf eine Mischung aus Bauchgefühl und Wissen (Informationen, die du gesammelt hast).

Auch eine regelmäßige Selbstreflexion zum Beispiel mit der 5-Finger Methode schafft Offenheit und ein Bewusstsein für die eigentlichen Bedürfnisse, die deine Entscheidung beeinflussen sollten.

Nun hast du alle Voraussetzungen, um eine gute Entscheidung zu treffen. Im nächsten Schritt geht es darum, in die Umsetzung zu kommen und dranzubleiben.

 

Umsetzen von Entscheidungen

Per se gibt es keine „richtige“ Entscheidung. Es geht darum gute Entscheidungen zu treffen.

Lass uns also den Prozess der Entscheidung nochmal auf der emotionalen Ebene unter die Lupe nehmen und uns dann auf die Umsetzung fokussieren.

 

Eine Entscheidung treffen

Im Minimum legst du für deine Entscheidung die Kriterien fest, die unbedingt erfüllt werden müssen. Bitte versuche auf keinen Fall eine Entscheidung fürs Leben zu treffen – das Leben ist unberechenbar. Denk an die Szenario Planung, die ebenfalls nur 5 Jahre in die Zukunft blickt. Suche nicht die perfekte Entscheidung, sondern frag dich, ob die Entscheidung gut genug ist.

Wenn deine Entscheidung gut genug ist – lass los. Manche Menschen verspüren nach der Entscheidung eine gewisse FOBO (fear of better options) und recherchieren auch nachdem sie sich entschieden haben weiter.

Falls du wirklich unsicher bist, triff eine Entscheidung und lebe zunächst 2-3 Tage damit. Sprich mit anderen darüber und spüre in dich hinein, ob sich die Entscheidung gut anfühlt. Möglicherweise fehlen dir auch noch wichtige Informationen, dann warte auf den richtigen Zeitpunkt für die Entscheidung.

Wenn du so weit bist und dich entschieden hast, nutze die Gelegenheit, dein Ziel hinter der Entscheidung und die dazugehörigen Hürden niederzuschreiben. Auch das festigt deinen Entschluss noch einmal und gibt dir Anhaltspunkte für die Umsetzung.        

 

Die Entscheidung umsetzen

Steht die Entscheidung fest, geht es an die Umsetzung. Spätestens jetzt solltest du dir konkrete Gedanken machen, wie die Entscheidung umsetzen - sprich in dein Leben integrieren - möchtest. Mach dir dafür konkrete Notizen, mach eine Art Vertrag mit dir selbst. Bis wann möchtest du die Entscheidung in dein Leben integriert/umgesetzt haben?

Definiere konkrete Gelegenheiten, wo du in Handeln kommen kannst. Suche Aktivitäten, die du in deinen Alltag integrieren kannst. Lege Situation, Zeitpunkt und zielführende Aktionen fest.

Mach also einen Maßnahmenplan. Du kannst die Melonen Methode nutzen, um deine Entscheidung in konkrete Handlungsschritte herunterzubrechen.

Geh außerdem möglichst viele soziale Selbstverpflichtung ein und sprich mit anderen darüber. Tu das vor allem, wenn du dazu tendierst ins Grübeln zu kommen. Das Gespräch mit anderen festigt deine Entscheidung und hilft dir Nägel mit Köpfen zu machen. Es hilft auch, wenn du dich dafür fürchtest den nächsten Schritt zu machen oder wenn du Gefahr läufst dein Ziel aus den Augen zu verlieren.

Manchmal ist es nicht so einfach den nächsten Schritt zu finden. Das Runterbrechen der Aufgaben und der Austausch mit anderen sollten dem bereits entgegenwirken.

 

Dranbleiben an Entscheidungen

Wenn du dennoch nicht weißt, wo du anfangen sollst, kann die das Tu was Prinzip helfen, ins Handeln zu kommen. Diese Methode besagt, dass du immer bei der kleinsten Aufgabe anfangen kannst und sich durch das Tun die Motivation und die Klarheit für die nächsten Schritte erhöhen.

Zu guter Letzt achte darauf, dich nicht selbst zu betrügen. Selbstbetrug ist etwas, das wir alle in uns haben. Mach keine Kompromisse. Es ist verlockend nicht dringende Aufgaben zu verschieben oder neue Routinen zu unterbrechen und ins alte Fahrwasser zu geraten. Sinnvoll ist es schon bei der Planung Hot Seats an Aufgaben zu vergeben, die rausfliegen, wenn du dir zu viel vorgenommen hast. Denn wenn du eine neue Aufgabe angehst, sagst du automatisch zu etwas anderem Nein. Dein Tag hat wie eingangs erwähnt nur 24 Stunden. Achte darauf, dass du deine Zeit bewusst gestaltest.

Wenn du konsequent an deinen Entscheidungen dranbleibst und jeden Tag auch nur kleine Schritte gehst, wirst du mit der Zeit deinem Ziel näherkommen und erfolgreich sein. Bleib dran!

 

Weiterführende Methoden

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